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Improved Reading – Verbesserung der Lesetechnik

29.09.2017

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Die Informationsflut schwillt an. Doch immer noch wenden wir Lesemethoden an, die wir in der Grundschule gelernt haben – Lesen ist oft die einzige Basisqualifikation, die wir seit der zweiten Klasse nicht systematisch weiterentwickelt haben. 
improved reading
Der Zeitaufwand lässt sich halbieren

Viele Menschen sind mit ihrem Lesepensum unzufrieden: Sie würden gern mehr bewältigen oder klagen darüber, dass ihre Gedanken zu häufig abschweifen. Andere merken, dass sie die Aussagen von Sachtexten nur unzureichend verstehen und behalten. Aber nur wenige interessieren sich dafür, wie der Leseprozess funktioniert und wie man ihn mit guten Lesetechniken optimieren könnte. Schnelleres Lesen führe zu einem schlechteren Textverständnis, zu geringerer Merkfähigkeit und Stress – so lautet ein weit verbreitetes Vorurteil. Hier ist Aufklärung nötig.

Wir brauchen effiziente Lesetechniken, um Informationen sinnvoll bewältigen zu können – die Grundlage für lebenslanges Lernen. Eine Steigerung der Leseeffizienz kann viel dazu beitragen, die Arbeit gut zu strukturieren, Wesentliches schneller zu erkennen und damit besser informiert zu entscheiden. Gleichzeitig trägt sie dazu bei, Zeit einzusparen – Zeit, die dann für wichtigere Aufgaben eingesetzt werden kann. Der Zeitaufwand für Lesen – im Durchschnitt immerhin ein Viertel des Büroalltags – lässt sich mit einfach erlernbaren Techniken und Strategien halbieren. Bei welcher anderen Aufgabe im Büro können persönliche Produktivitätsreserven in dieser Grössenordnung erschlossen werden?

Wir lernen lesen im Alter zwischen sechs und acht Jahren – natürlich kindgerecht. Aus dieser Zeit werden oft unbewusst einige Gewohnheiten beibehalten, die das effiziente Lesen unnötig behindern: zum Beispiel das Bedürfnis, das Gelesene gleichzeitig innerlich zu hören, zahlreiche Rücksprünge im Text oder sogar im selben Satz zu machen, Wort für Wort zu lesen statt in sinnvollen Wortgruppen. Diese Gewohnheiten haben mehrere negative Konsequenzen, die sich gegenseitig verstärken: Wir lesen zu langsam und sind zu unkonzentriert – die Gedanken schweifen ab. Darüber hinaus ist das Verständnis zu gering, besonders in Relation zum langsamen Lesetempo. Die Rücksprünge erschweren dem Gehirn, der Logik des Textes zu folgen. Wir können uns das Gelesene schlecht merken. Und schliesslich: Wir lesen mit einer unflexiblen Technik.

Wenn erwachsenengerechtes Lesen nicht vermittelt wird, bleibt man im Prinzip bei den damals erlernten Techniken und den hemmenden Gewohnheiten. Erwachsene können aber besser lesen, unter anderem weil sie Wörter und Wortgruppen bereits so häufig gesehen haben, dass sie sie ganzheitlicher erfassen können. Es muss nur trainiert werden.

Die Lösungsansätze liegen auf der Hand: Wir müssen schneller lesen, mit viel mehr Dynamik in den Augenbewegungen. Darüber hinaus sollten wir sinnvolle Wortgruppen erfassen und Rücksprünge reduzieren. Das innere Mithören müssten wir auf die sinngebenden Wörter, ggf. auch nur auf komplexe Textstellen und schwierige Wörter beschränken. Ausserdem sollten wir auf die eigene Wahrnehmungs- und Merkfähigkeit vertrauen und uns auf die sinngebenden Aussagen konzentrieren. Was zusätzlich hilft: vor der Lektüre Leseziele und angestrebtes Verständnisniveau festlegen.

In der öffentlichen Diskussion wird Lesen meist unter intellektuellen Gesichtspunkten betrachtet. Der eher mechanische Aspekt des Lesens, der die Grundlage für die geistige Verarbeitung der Inhalte liefert, gerät dabei buchstäblich aus dem Blick. Eine Verbesserung der Lesefähigkeit sollte daher bei einer Verbesserung der Blickprozesse ansetzen: Die volle Ausnutzung der natürlichen Blickspanne von drei bis vier Zenti- metern ermöglicht das Erkennen sinnvoller Wortgruppen und schafft damit erst die Voraussetzung für eine effiziente Auslastung unseres geistigen Potentials.


Die Kardinalfehler beim Lesen
Die erste Lesesünde ist das Subvokalisieren, also das Mitsprechen der Wörter im Kopf. Bei Lyrik, kunstvoll geschriebener Belletristik oder geschliffener Rhetorik im Essay kann das Mitsprechen zwar die sinnliche Freude am Lesen durchaus steigern. Im Arbeitsalltag bremst es nur.

Der zweite Hauptfehler ist das regressive Lesen. Regression bezeichnet ein stetiges Wiederhochspringen im Text. Meist steckt mangelndes Vertrauen auf die eigene Merk- oder Verständnisfähigkeit dahinter, etwa wenn ein Fremdwort nicht verstanden wurde. Hier lässt man sich am besten nicht beirren, denn bei zügigem Weiterlesen erschliesst sich der Text meist auch ohne dieses Wort. Nachschlagen kann man später immer noch.

Eine zu enge und zu hektische Blickfokussierung ist Kardinalfehler Nummer drei. Jedes Wort einzeln ins Blickfeld zu nehmen, kombiniert mit einem Springen durch die Zeilen, erschwert das Verständnis und ist ineffektiv. Die Lösung liegt im „Chunken“, bei dem die vorhandene Blickspanne genutzt wird, um bei jedem Blickstopp möglichst Sinngruppen erfasst werden. Kostet das Fokussieren jedes Einzelwortes eine Viertelsekunde, so können auf diese Weise jetzt in derselben Zeitspanne drei bis vier Wörter erfasst werden. Der gezielte Weitwinkel lässt sich mit Augenübungen trainieren.


Return of Investment in einem Monat
Schnelleres – oder besseres – Lesen lässt sich lernen. Als Faustregel kann gelten, dass in einem Kurs von zwei Tagen die ERR – die Effective Reading Rate -verdoppelt werden kann. Am Anfang eines solchen Kurses wird dieser individuelle Wert ermittelt, damit am Schluss der handfeste Erfolg ausgewiesen werden kann. Der statistische Durchschnittsleser liest 200 Wörter pro Minute mit einer Verständnisquote von 55 Prozent, was einer ERR von 110 entspricht. Ein realistisches mittleres Kursziel kann eine ERR von ca. 300 bis 450 Wörtern pro Minute sein. Das Textverständnis liegt dabei meist bei ca. 80 %